Impuls August 2023
Die Weisheit von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei.
Jakobus 3,17
Mit der Weisheit ist das so eine Sache. Für viele scheint sie so unerreichbar weit entfernt zu sein. Aber warum? Sie hilft das Leben zu meistern. Sicher doch. Weisheit hat mit Lebenserfahrung zu tun. Auch das ist richtig. Aber Lebenserfahrung alleine macht noch längst nicht weise. Entscheidend ist eher: Habe ich aus den Erfahrungen gelernt? Hat mich die Einsicht in meine Fehler klug gemacht? Das sagt auch das Bibelwort: „…[die Weisheit] lässt sich etwas sagen….“ Sie ist also belehrbar. Die Weisheit kann ihren Standpunkt verlassen und neue Dinge lernen. Dazu braucht es auch ein gewisses Maß an Demut, das sich in Friedfertigkeit zeigt. Und natürlich die Offenheit, neue Dinge lernen zu wollen und sich nicht auf der eigenen Erfahrung auszuruhen. Solche Art Weisheit finden wir bei den „Vätern und Müttern in Christus“. Sie haben es gelernt die größeren Zusammenhänge im Leben wie auch im Glauben zu sehen und einzuordnen. Davon redet 1.Joh 2, 13, wenn es dort heißt: „Ich schreibe euch Vätern; denn ihr habt den erkannt, der von Anfang an ist.“ Immer mal wieder tut es gut, ein paar Schritte zurückzutreten und den Blick aufs Ganze zu werfen. So erkennen wir besser die Zusammenhänge von Gelingen oder Scheitern. Die Weisheit tut das vor allem mit einem barmherzigen Blick. Weil sie sich der eigenen Schwächen und Mängel bewusst geworden ist und dazu beitragen will, dass das Leben gelingt, nicht nur bei mir selber sondern eben auch bei den Menschen rechts und links neben mir. Deshalb bleibt sie „… zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei.“ Die guten Früchte, die daraus erwachsen, wird man sehen. Dazu gehört dann auch die praktische Lebensweisheit, die vor den Stolperfallen des Lebens warnt, wo man zu Fall kommen kann. Und sei es die herumliegende Bananenschale. Dabei ist man sich nicht zu schade, die Bananenschale aufzuheben und aufzuräumen.
Mit herzlichen Grüßen
Pastor Georg Schierling