Impuls Mai 2023
Hebräer 10, 35: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“
Liebe Mitglieder und Freunde,
warum sollte jemand das tun? Sein Vertrauen auf Gott wegwerfen? Ist es nicht gerade ein Kennzeichen des Vertrauens auf Gott, ein Kennzeichen des Glaubens, dass man festhält an Dingen, die man nicht sieht? (vgl. Hebr 11, 1) Für die allermeisten Christen geht es in ihrem Glauben gar nicht so sehr um einen GottesBEweis, sondern viel eher um den praktisch erfahrbaren GottesERweis. Das meint: Es geht nicht so sehr um theoretische Beweise oder Argumentationsketten; es geht vielmehr um die praktische Erfahrbarkeit der Nähe Gottes. Man merkt: Ja, Gott ist da. Er ist eine Realität. Er hat etwas mit meinem Leben zu tun. Er ist bei mir. Er hilft mir. Er wirkt in mein Leben hinein. Meistens ist das so.
Aber eben nicht immer…. Und das sind dann die Momente, wo die Gewissheit des Glaubens Risse bekommen kann, wenn man von der Nähe und Hilfe Gottes nicht mehr so viel spürt. Wenn die erflehte Hilfe auf sich warten lässt, oder gar ganz ausbleibt. Was dann? Sagt man dann wie in Psalm 73, 23 „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.“, oder folgt man dem Rat der Frau Hiobs, die im riet: „»Willst du Gott jetzt immer noch die Treue halten? Verfluche ihn doch und stirb!«“ (Hiob 2, 9)
Tatsächlich, man kann sich im Leben dermaßen in die Enge getrieben sehen, oder sich von Gottes Hilfe und Beistand verlassen fühlen, dass man denkt: „Was bringt das alles noch? Gott tut doch sowieso nichts für mich. Also kann ich die Sache mit dem Glauben auch bleiben lassen…. “
Kennt ihr solche Gedanken? Wart ihr schon einmal an diesem Punkt? Das ist ernst. Sehr ernst. Niemand sage: „Sowas passiert mir nicht.“
Exakt für solche Situationen ist dieses Wort geschrieben: Hebräer 10, 35: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“
Dahinter steckt die Erfahrung, die jede Menge Menschen in der Bibel gemacht haben: Es sieht so aus, als wenn Gott nichts tut. Oder nicht das, was ich mir wünsche. Oder nicht das, was ich meine zu brauchen, etc. Und dennoch: Gott ist da. Und er hilft. Die Hilfe Gottes ist schon unterwegs. Das Vertrauen in Gott wird nicht enttäuscht werden. Nicht nur das. Hier ist die Rede von großer Belohnung!
Euer Pastor Georg Schierling