18 Uhr – Gebet für den Frieden
Was wir nicht für möglich halten wollten, ist schlimme Wahrheit geworden: Es herrscht offener Krieg in Europa! Wir sind zutiefst erschüttert, wir sind ratlos und fühlen uns ohnmächtig. Was können wir tun? Können wir was tun? Wir können beten!
Lasst uns alle zusammen (egal, wo wir sind und was wir gerade machen) täglich um 18 Uhr im Gebet treffen. Lasst uns alle gleichzeitig für den Frieden beten. Stellt euch den Wecker, das Smartphone, die Uhr, und wenn es klingelt oder brummt, dann haltet einen Augenblick inne und tretet gemeinsam mit uns innerlich in die Fürbitte!
Dona nobis pacen (Herr, gib Frieden) lässt sich in Friedenszeiten als Kanon sehr schön singen.
Jetzt können wir es nur zu Gott schreien.
Beten wir dafür, dass miteinander geredet wird, statt aufeinander geschossen!
Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
die Welt nimmt schlimmen Lauf.
Recht wird durch Macht entschieden,
wer lügt, liegt obenauf.
Das Unrecht geht im Schwange,
wer stark ist, der gewinnt.
Wir rufen: Herr, wie lange?
Hilf uns, die friedlos sind.
Gib Frieden, Herr, wir bitten!
Die Erde wartet sehr.
Es wird so viel gelitten,
die Furcht wächst mehr und mehr.
Die Horizonte grollen,
der Glaube spinnt sich ein.
Hilf, wenn wir weichen wollen,
und lass uns nicht allein.
Gib Frieden, Herr, wir bitten!
Du selbst bist, was uns fehlt.
Du hast für uns gelitten,
hast unsern Streit erwählt,
damit wir leben könnten,
in Ängsten und doch frei,
und jedem Freude gönnten,
wie feind er uns auch sei.
Gib Frieden, Herr, gib Frieden:
Denn trotzig und verzagt
hat sich das Herz geschieden
von dem, was Liebe sagt!
Gib Mut zum Händereichen,
zur Rede, die nicht lügt,
und mach aus uns ein Zeichen
dafür, dass Friede siegt.
(aus: EKG 430 – T: Jürgen Henkys (1980) nach dem Niederländischen „Geef Vrede, Herr Geef Vrede“ von Jan Nooter 1963 – M: Befiehl du deine Wege (Nr. 361). Ein Ev. Kirchenlied, das auf ein Friedensgedicht von Ernst Moritz Arndt, 1837, zurückgeht.