Impuls März 2025
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1.Johannes 1, 8-9)
Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
kennt ihr das: irgendwann macht sich dieser penetrante Schmerz im Kiefer bemerkbar, und er geht auch nicht mehr weg und lässt sich nicht mehr leugnen. Was dann? Man denkt: Das darf doch nicht wahr sein – ich hab jetzt keine Zeit für sowas! Schließlich siegt die Vernunft. Ich gehe hin: zum Zahnarzt. Schneller als mir lieb ist komme ich auch schon „dran“. Die freundliche Zahnarzthelferin schickt mich schon mal auf einen dieser verstellbaren Stühle. In halber Liegeposition höre ich bohrende Geräusche aus dem Nachbarzimmer, die mir durch Mark und Bein dringen. Der Gedanke, zu fliehen drängt sich mir auf. Doch zu sehr ist mir bewusst,
dass hier nur Offenlegung der Verhältnisse wirklich weiter hilft. – Und dazu habe ich auch schon gleich Gelegenheit: Der Weißgekleidete kommt herein – und mir wird gründlich auf den Zahn gefühlt…
Ist es mit Gott nicht ähnlich? Wohin gehen wir denn mit unserem Versagen und unserer Schuld, wenn es anfängt weh zu tun? Wenn wir unsere Verfehlungen verdrängen und es aufschieben, den Weg zu ihm einzuschlagen, wird alles nur schlimmer. Also gehe ich besser zu meinem
Herrn und Gott, der auch mein Schöpfer und mein Arzt ist, der weiß, wie ich gestaltet bin, und der weiß wie ich so geworden bin, wie ich geworden bin. Wenn der HERR uns „auf den Zahn fühlt“, wird er die Ursache für unseren Schmerz finden. Vielleicht ist es eine Kleinigkeit. Vielleicht ist aber auch eine Wurzelbehandlung dran. Gott lässt unseren Schmerz nicht zu, um uns zu quälen – schließlich ist er derjenige, der uns in Ordnung bringen will. Aber trotzdem gehören Schmerzen mitunter zum Reparaturprozess: Schmerzen um unser falsches Selbstbild, unseren menschlichen Stolz oder liebgewonnene Gewohnheiten anzupacken. Damit packt Gott das Übel an der Wurzel. In Gottes Behandlungszimmer werden wir umgebaut. Mich Gott auszuliefern verlangt mir erst Überwindung und dann Vertrauen ab. Aber hinterher fühle ich mich befreit, repariert, wiederhergestellt. Zweimal im Jahr steht die Routine-Kontrolle beim Zahnarzt an; damit es nicht erst ganz schlimm kommen muss.
Wann gehe ich zum nächsten Checkup bei Gott?
Euer Pastor Georg Schierling