Impuls November 2024
Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage.
(Jesaja 40,15)
Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
es gibt große Länder und es gibt kleine Länder. Es gibt bedeutungsschwere Länder, die weltpolitische Schwergewichte sind. Und es gibt unscheinbare Länder, die international einfach nicht viel Beachtung finden. Manchmal kennt man sie kaum. Oder woran denkt ihr, wenn ihr von der Elfenbeinküste hört? Oder Papua-Neuguinea?
Wer entscheidet denn, wer „wichtig“ ist, oder wer etwas zu sagen hat auf der internationalen Bühne? Das geht allermeist mit politischer und wirtschaftlicher Macht einher. Je reicher ein Land ist, desto mehr Bedeutung misst man dem Land bei, weil dieses Land mit der wirtschaftlichen Größe Macht ausüben kann. Interessanterweise hat es bisher noch gar nie eine Weltmacht gegeben, die dauerhaft ihre Macht behalten hätte. Niemals. Selbst die glänzendsten Großmächte des Altertums mit aller ihrer militärischen und wirtschaftlichen (!) Macht haben irgendwann ihren Niedergang erlebt. Das ist ziemlich ernüchternd.
Deshalb sagt dieses Bibelwort aus Jesaja: „Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage.“ Denn so ein einzelner Tropfen an einem großen Eimer spielt nun wirklich keine besonders bedeutende Rolle. Einfach weil der Tropfen im Vergleich zum Gesamtvolumen wirklich verschwindet. Dieses Bibelwort ist also gut zu lesen für alle Großmacht-Politiker, die gerne mit Glanz und Gloria in die Geschichtsbücher eingehen möchten. Es soll uns an eine gesunde Bescheidenheit erinnern, dass sich weder der Einzelne, noch ein Land, und selbst nicht eine (Groß?)-Macht überschätzen möge. Politische Macht kommt und geht. Es gibt keine Garantie für irgendeine Art Machterhalt, auch nicht von Gott.
Warum auch? Immerhin zielt die Ausrichtung unseres Lebens doch darauf, dass wir eine unvergängliche Heimat in der Gegenwart Gottes in der Ewigkeit des Himmels haben. Paulus beschreibt das in Phil 3, 20 „Wir dagegen haben schon jetzt Bürgerrecht im Himmel, bei Gott. Von dorther erwarten wir auch unseren Retter, Jesus Christus, den Herrn.“ Diese himmlische Heimat wirkt sich schon jetzt sehr praktisch aus, denn Christus hat immer den Einzelnen im Blick. Du bist IHM wichtig!
„Dann ist unwichtig, ob einer Grieche oder Jude ist, beschnitten oder unbeschnitten, ob er aus einem anderen Kulturkreis oder aus einem Nomadenvolk stammt, ob er ein Sklave oder Herr ist. Wichtig ist einzig und allein Christus, der in allen lebt.“ (Kol 3, 11)
So entsteht durch den heiligen Geist Gottes eine Verbundenheit zwischen den unterschiedlichsten Menschen, die alle Unterschiede von ethnischer Zugehörigkeit, sozialer Herkunft und kultureller Prägung und sonst welchen Unterschieden überwindet. Das ist ein Wunder für die Geschichtsbücher.
Mit herzlichem Gruß
Euer Pastor Georg Schierling