Impuls Januar 2023
„Meine Seele dürstet nach Gott, ja, nach dem lebendigen Gott. Wann endlich werde ich wieder zum Heiligtum kommen und dort vor Gottes Angesicht stehen?“ Psalm 42, 3 (Neue Genfer Übersetzung)
Es gibt eine Menge Werbefilme, die beschreiben wie man den Durst mit „diesem“ besonderen Mineralwasser, Energydrink, Bier oder sonstwas stillt. Die prickelnde Kohlensäure, das Gluckern aus der gut gekühlten Flasche, das genießerische „Ahhhh…“ nach dem ersten Schluck. So wirkt Werbung. Bei diesen Beschreibungen habt ihr sofort die entsprechenden Bilder im Kopf, stimmt’s?
Und wie ist das mit dem „Durst nach Gott“? Woran erkennt man den „Durst nach Gott“? Ich denke, es hat etwas zu tun mit dem „Loch in der Seele“. Man merkt, dass da etwas Wichtiges im Innern fehlt.
Wobei…, viele Menschen können das gar nicht richtig benennen, was da im Innern fehlt. Ist es Sinn? Erfüllung? Frieden? Ziel? Zufriedenheit? Glück? Oder Gott?
Für den Schreiber des Psalm 42 ist die Sache klar: Wenn ich Sehnsucht nach Gott habe, gehe ich in das Heiligtum Gottes, also in den Tempel in Jerusalem. Denn dort ist der Ort, wo man Gott begegnet. Dort offenbart sich Gott, dort kann man ihm begegnen. Deshalb die Formulierung: Wann endlich werde ich wieder zum Heiligtum kommen und dort vor Gottes Angesicht stehen? Dahinter steht die Erfahrung: In der Gegenwart Gottes geht es mir gut. Das ist bis heute so: In der Gegenwart Gottes geht es uns gut. Wenn Gott „da“ ist, komme ich zur Ruhe, erfahre ich den Frieden Gottes, dann verstummen auch meine „warum-Fragen“, weil die in der Größe der Gegenwart Gottes gar nicht mehr so brennend wichtig sind.
Weiter: Der Psalmschreiber, weiß, dass die Gegenwart Gottes heilsam ist. Das hat er so erfahren. Ja, natürlich, in der Gegenwart Gottes wird auch das Eine oder andere von meinen Unvollkommenheiten aufgedeckt, Stück für Stück werden meine Fehler und Schuld umso klarer erkennbar, aber da ist ja auch die Gnade und die Vergebung Gottes, die mir die Last von meinen Schultern nimmt, und genau das ist dann der Moment wo meine Seele „ahhhh….“ macht, weil der Durst nach Leben gestillt wird – viel besser als in der Getränkewerbung. Wenn man damit erstmal angefangen hat, kann man von dem Durst nach Gott gar nicht mehr genug bekommen.
Machen wir uns also auf den Weg, um in 2023 in der Gegenwart Gottes den Durst nach Leben zu stillen.
Euer Pastor Georg Schierling