Impuls Mai 2022
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Seid untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.
Epheser 4,32
Liebe Mitglieder und Freunde,
muss man uns das extra sagen, dass wir untereinander „freundlich“ und „herzlich“ sein sollen? Ist das nicht selbstverständlich? Doch, das ist es. Aber es klappt halt nicht immer mit der Freundlichkeit. Dabei empfindet es jeder als Wohltat, wenn man einem freundlichen Menschen begegnet, wenn auch die Alltäglichkeiten in den zwischenmenschlichen Begegnungen von einem freundlichen Lächeln begleitet werden. Das erleichtert das Leben ungemein und es trägt zur Lebensfreude bei. Besser noch: wenn die Freundlichkeit und das interessierte Zugewandtsein wirklich von Herzen kommen. Den Unterschied merkt man.
Die Herausforderung wird noch größer, wenn auch noch „Vergebung“ dazukommt, wenn also Freundlichkeit alleine nicht mehr reicht, weil es nämlich was zu vergeben gibt. Spätestens jetzt spürt man die Herausforderung und unsere Entscheidung ist gefragt: Will ich das? Freundlich und herzlich bleiben? Bin ich bereit zur Vergebung? Kann ich mich dazu aufraffen? Offensichtlich muss man uns das wirklich nochmal extra sagen, weil die Freundlichkeit und die Vergebungsbereitschaft im Gewusel des Alltags schnell verloren gehen. Deshalb stellt Paulus einen schlichten Zusammenhang her: „…vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“ Es kommt also gar nicht so sehr auf meine Tagesbestform an, und ob ich gerade „gut drauf“ bin, sondern ich erinnere mich an Christus. ER hat mir vergeben. ER begegnet mir herzlich, freundlich und vergebend. Das ist Gnade Gottes live. Christus lebt in mir. Davon lebe ich. Diesen Segen möchte ich weitergeben.
Euer Georg Schierling